Rotes Maca bei Prostatavergrößerung

Benigne Prostatahyperplasie 

Rotes Maca bei Prostatavergrößerung

Rotes Maca und Prostatahyperplasie: Warum rotes Maca die Rückbildung einer leichten Prostatavergößerung unterstützt. Dosierungsanleitung und Einnahmeplan.

Zusammenfassung:

  • Rotes Maca unterstützt laut Studien die Rückbildung einer leichten bis mittleren alters- oder steroidbedingten gutartigen Prostatavergrößerung.
  • Sortenreines rotes Maca reduziert die Konzentration des Hormons Dihydrotestosteron (DHT) und enthält große Mengen Glucotropaeolin (GLT), das Zellwucherungen hemmt.
  • Rohes rotes Maca-Pulver enthält von allen Maca-Formen am meisten Glucotropaeolin.
  • Im Tierversuch zeigte sich ein deutlicher Rückgang der Prostatavergrößerung nach nur 6 Wochen täglicher Einnahme.
  • Die Wirkung erwies sich dabei als abhängig von der Dosis sowie der Regelmäßigkeit und Dauer der Einnahme.
  • Wie man rotes Maca zur Unterstützung einer Prostataverkleinerung am besten dosiert und einnimmt: Detaillierter Einnahmeplan.
  • Kauftipps und Empfehlungen zum Erkennen von qualitativ hochwertigen und wirkungsstarken rotem Maca.
  • Für wen rotes Maca nicht geeignet ist: Nebenwirkungen und Gegenanzeigen.
  • Macas Wirkungen und Anwendungsbereiche sind vielfältig und wissenschaftlich bestätigt. Eine ausführliche Zusammenfassung aller Wirkungen von Maca finden Sie in unserem Beitrag zur Wirkung von Maca.

Symptome einer Prostatavergrößerung

Bei der (gutartigen) Vergrößerung der Prostata (medizinisch: Benigne Prostatashyperplasie (BPH)) handelt es sich um eine Zellwucherung (Hyperplasie) bzw. Zellvergrößerung (Hypertrophie) der inneren Prostatazellen, die vom bösartigen Zellwachstum eines Prostatakarzinoms abzugrenzen ist. Sehr häufig beginnt sie sich im Alter bei Männern ab 50 Jahren bemerkbar zu machen, aber auch nach Steroid- und Anabolikamissbrauch. Die Prostata kann dabei sukzessive bis auf das Zehnfache ihrer natürlichen Größe anwachsen und ein Raumvolumen von bis zu 200 ml einnehmen.

An und für sich ist dieses Zellwachstum schmerzfrei, die Beschwerden ergeben sich mittelbar durch den mechanischen Druck, den die vergrößerte Prostata auf die Harnblase bzw. die Harnröhre ausübt. Die Intensität der Beschwerden hängt dabei nicht unbedingt nur von dem Grad der Vergrößerung ab, sondern auch vom relativem Ort der Wucherung im Verhältnis zur Lage etwa der Harnröhre. Auch eine leichte Vergrößerung kann sich also bemerkbar machen oder aber kaum. Typische Beschwerden sind:

  • ein auffallend häufiger Harndrang,
  • nächtlicher Harndrang,
  • ein abgeschwächter Harnstrahl,
  • gedehntes Wasserlassen ohne vollständige Blasenentleerung
  • und Nachtröpfeln nach dem Wasserlassen,
  • Inkontinenz.

Im Extremfall ereignet sich eine vollständige Abklemmung der Harnröhre durch die Prostata, so dass überhaupt kein Urin mehr entweichen kann. In einem solchen Fall muss ein Katheter gelegt und eine operative Prostataverkleinerung vorgenommen werden. 

Ursachen einer Benignen Prostatahyperplasie

Die Ursachen der gutartigen Prostatavergrößerung sind insgesamt noch ungeklärt, es wurden jedoch wichtige, mitverantwortliche Stoffwechselfaktoren identifiziert, darunter vor allem ein Stoffwechselzwischenprodukt des männliches Geschlechtshormons Testosteron namens Dihydrotestosteron (DHT). Liegt ein DHT-Überschuss im Gewebe einer Drüse vor, so führt dies zu einer Vermehrung des Drüsengewebes.

Hinzu kommt das Verhältnis von Testosteron und Östrogen im männlichen Körper, da ein Östrogenüberschuss (bzw. Testosteronmangel) den natürlichen Zelltod von Prostatazellen bremst und somit ebenfalls seinen Beitrag zum Größenwachstum der Prostata leistet. Dies macht sich oft ab dem 50. Lebensjahr bemerkbar, da mit dem Alter der Testrosteronspiegel im Vergleich zum Östrogenspiegel sinkt – ein Prozess, der Andropause genannt wird und in gewisser Hinsicht mit dem weiblichen Klimakterium vergleichbar ist. Darüber kann aber auch ein Missbrauch von steroiden Anabolika die Bildung einer Hyperplasie begünstigen.

Die Wirkung von rotem Maca auf die Prostata

Sortenreines rotes Maca ist von allen Maca-Sorten die einzige, für die in mehreren Studien eine deutliche größenreduzierende Wirkung auf die Prostata nachgewiesen werden konnte. Dabei half es die Prostatavergrößerung sowohl von gewöhnlichen Ratten als auch von solchen, die während der Maca-Gabe zusätzlich das anabole Steroid Testosteron Enantat (TE) verabreicht bekamen, zu einer Verringerung der Gesamtgröße um über 50 %, und zwar innerhalb eines Zeitraums von 42 Tagen bzw. 6 Wochen. Seine Wirkung ist laut Studie damit dem Standardmedikament Finasterid vergleichbar, das allerdings mit Nebenwirkungen wie eingeschränkter Fruchtbarkeit behaftet ist.[i] 

Dieses Ergebnis ist auch für Patienten mit einer von Anabolika-Missbrauch verursachten Prostatavergrößerung von Bedeutung. Außerdem zeigte sich eine deutliche Dosis-Wirkungs-Beziehung, was auch bei einer mittelschweren Prostatavergrößerung Aussicht auf Erfolg durch eine gut dosierte Gabe von rotem Maca bietet.[ii] Eine Veränderung der Serumkonzentration von Testosteron wurde bei den in den Studien verwendeten Versuchstieren nicht beobachtet. 

Warum rotes Maca gerade auch im Unterschied zu anderen Maca-Sorten diese Wirkung zeitigt, ist bisher nicht vollständig geklärt. Ein Erklärungsansatz ist der Wirkstoff Glucotropaeolin (GLT), ein in rotem Maca in hohem Maße vorhandenes Senfölglycosid, dem in der Prostata-Krebs-Forschung eine zellvermehrungshemmende Wirkung hat nachgewiesen werden können.[iii] Auch reduziert rotes Maca nachweislich die Konzentration des Hormons DHT, das in einem ursächlichen Zusammenhang mit Prostatahyperplasie steht, indem es den Zinkgehalt der Prostata senkt, der für die Umwandlung von Testosteron in DHT wesentlich ist.[iv] 

Rotes Maca von guter Qualität erkennen

Nach dem Marktvorstoß der Chinesen ist beim Einkauf mehr denn je auf Seriosität des Anbieters sowie die Qualität des angebotenen Produktes zu achten. In China wird Maca bislang in der in weiten Teilen schwermetallverseuchten Region Yunnan angebaut und auch Patente für genverändertes Maca sind im Gespräch. Darüber hinaus wird in China auch ein synthetisches Maca angeboten, dessen Wirksamkeit äußerst zweifelhaft ist und das zum Strecken verwendet werden kann. Aber auch Anbauhöhe (das beste Maca wächst über 4000 m, billigeres darunter), Erntejahr (je frischer, desto besser) und genaue Herkunftsregion innerhalb von Peru sind für die Qualität und Wirksamkeit Macas wesentlich. Seriöse Anbieter sollten daher möglichst vollständige Produktinformationen angeben.

Das beste und mineralstoffreichste Maca der Welt kommt aus der Wiege der Maca-Kultivierung, nämlich aus dem Reserva Nacional de Junín und führt seit 2011 die geschützte geographische Herkunftsbezeichnung „Maca Junín-Pasco“. Maca aus dieser Gegend wird auch gelegentlich mit der Bezeichnung „Meseta del Bombón“ ausgewiesen, was dasselbe meint. Es wird in dieser Region von Kleinbauern in einer Höhe von mindestens 4100 m in konsequentem Bio-Anbau gezogen und verfügt ob der besonderen Bodenbeschaffenheit und der einzigartigen Witterungsbedingungen dieser Gegend über ein eigenes Vitalstoffprofil. Abweichungen allein innerhalb von Peru, ja sogar innerhalb der selben Region Junín, aber weiter südlich, produzieren bereits merkliche Qualitätsunterschiede.

Dosierung und Einnahme von rotem Maca für die Prostata

Die Einnahme von rotem Maca kann eine sinnvolle, naturheilkundliche Unterstützung bei Prostatahyperplasie darstellen. Sie ist jedoch nicht als ärztliche Empfehlung oder Therapie zu verstehen und ersetzt nicht den Besuch eines Arztes oder Heilpraktikers. Menschen in ärztlicher Behandlung sollten grundsätzlich den Verzehr solcher potenter, naturheilkundlicher Nahrungsmittel mit dem behandelnden Arzt besprechen.

Einnahmedauer: Zur Unterstützung bei der Rückbildung einer gutartigen Prostatavergrößerung mit rotem Maca ist entlang der vorliegenden Studienlage von einer Mindesteinnahmedauer von 6 Wochen auszugehen.

Häufigkeit: Während dieser Zeit empfiehlt sich eine durchgängige Einnahme, und zwar nicht auf leeren Magen, da dies unter Umständen zu Reizungen führen kann, sondern im Verbund mit einer Mahlzeit. Bei leichten bis mittleren Beschwerden das rohe Maca-Pulver einmal täglich morgens zum Frühstück entweder in Fruchtsaft oder in das Müsli einrühren. Bei starken Beschwerden zweimal täglich morgens und mittags oder nachmittags eine weitere Portion in Fruchtsaft verrührt einnehmen.

Dosierung: Die Wirkung von rotem Maca ist dosisabhängig, d.h. sie verstärkt sich mit der Einnahmemenge. Bei mittleren Beschwerden ist daher eine mittlere, bei starken Beschwerden eine hohe Dosierung zu wählen (siehe unten). Zu bedenken ist, dass unvermittelte Gaben von hochdosiertem Maca bei manchen Menschen als Überstimulation empfunden werden, weswegen sich ein Einschleichen der Einnahme in geringer Dosierung empfiehlt.

Empfohlene Maca-Formen: Da ein vermutlicher Wirkfaktor roten Macas auf Prostatahyperplasie mit dem Senfölglycosid Glucotropaeolin darstellt, ist eine Zubereitung zu wählen, die ein hohes Maß and Senfölglycosiden aufweist. In diesem Falle wäre es ein sortenreines rotes Maca Rohpulver. Bei starken Beschwerden kann außerdem auf einen Extrakt zurückgegriffen werden, in dem eine höhere Wirkstoffdichte vorliegt. Flüssigextrakte auf Glycerin-Basis sind derzeit noch vereinzelt am Markt zu finden, würden sich aber in diesem Fall sehr gut eignen, da die Senfölglycoside in einem Glycerin-Auszug in hohem Maße erhalten bleiben.

Rotes Maca

geringe Dosierung

mittlere Dosierung

Hochdosierung

Beim Kauf auf diese Qualitätsmerkmale achten:
Rohpulver 5,0 g (ca. 1 TL) 10,0 g (ca. 1 EL)10,0 bis 20,0 g  (ca. 2 EL)Rotes Maca
+ Bio
+ Junín-Pasco
+ roh
+ sortenrein
+ >4000m
+ Labortest

Glycerin-Extrakt1 bis 2 Pipettenzüge 2 bis 4 Pipettenzüge4 bis 6 PipettenzügeRotes Maca
+ Bio
+ Junín-Pasco
+ Glycerin
+ sortenrein
+ >4000m
+ Labortest

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen

Qualitativ hochwertiges Maca ist nicht toxisch und frei von Nebenwirkungen, Maca minderer Qualität kann lagerungsbedingt mit Mycotoxinen belastet sein oder nicht bzw. minderwertig wirken. Je besser die Qualität, desto stärker jedoch fällt auch die stimulierende Wirkung aus, was von empfindlichen Menschen unter Umständen als überstimulierend empfunden werden kann (z.B. Schlaflosigkeit). In diesem Fall ist die Dosierung zu reduzieren und das Maca „einzuschleichen“.

Liegt eine chronisch entzündliche Darmerkrankung oder eine Senfölglycosidunverträglichkeit vor, ist rotes Maca-Rohpulver nicht zu empfehlen, da es zu Schleimhautreizungen und Magenkrämpfen führen kann. Im Zweifel kann die Bekömmlichkeit aber in niedriger Dosierung ausprobiert werden. Im negativen Fall ist ein Ausweichen auf das bekömmliche, vorgekochte gelatinierte Maca möglich, das weder unverdauliche Stärken noch Senfölglycoside enthält. Dieses ist zwar bekömmlicher, aber in diesem Fall auch weniger wirksam.

Rotes Maca ist die kaliumreichste aller Maca-Sorten. Bei vorbestehender chronischer Nebenniereninsuffizienz, bei der im Allgemeinen vom Verzehr kaliumhaltiger Lebensmittel abgeraten wird, ist nach eigener Einschätzung und gegebenenfalls Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker eine Einstellung in niedriger Dosierung zu finden. Lesen Sie dazu den Artikel Nebenwirkungen von Maca.

Anmerkung: Beckenboden, Xenöstrogene und die Prostata

Die Unterstützung bei körperlichen Beschwerden durch potente Lebensmittel bzw. Naturheilmittel wie rotes Maca kann notwendige Lebensstilveränderungen nicht ersetzen. Zur Pflege des männlichen Hormonsystems ist grundsätzlich auf eine Verringerung der Aufnahme von Xenöstrogenen wie Weichmachern oder Pestiziden in Leitungswasser und konventionell angebauten tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln zu achten. Der Erwerb eines guten Wasserfilters ist unbedingt empfehlenswert, ebenso wie ein Training der Beckenbodenmuskulatur, die Inkontinenz verhindert und zudem deutliche Auswirkung auf Lustempfindung und Körperhaltung zeitigt. Für alles Weitere wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Heilpraktiker.

Quellen:

Bildquelle: Wikimedia Commons.

[i] Gonzales GF, Miranda S, Nieto J, et al. Red maca (Lepidium meyenii) reduced prostate size in rats. Reproductive biology and endocrinology : RB&E. 2005;3:5. doi:10.1186/1477-7827-3-5. PMCID: PMC548136.

Gonzales GF, Gasco M, Malheiros-Pereira A, Gonzales-Castañeda C. Antagonistic effect of Lepidium meyenii (red maca) on prostatic hyperplasia in adult mice. Andrologia. 2008 Jun;40(3):179-85. doi: 10.1111/j.1439-0272.2008.00834.x. PMID: 18477205.

[ii] Gasco M, Villegas L, Yucra S, Rubio J, Gonzales GF. Dose-response effect of Red Maca (Lepidium meyenii) on benign prostatic hyperplasia induced by testosterone enanthate. Phytomedicine. 2007 Aug;14(7-8):460-4. Epub 2007 Feb 7. PMID: 17289361.

[iii] Cho HJ, Lim DY, Kwon GT, et al. Benzyl Isothiocyanate Inhibits Prostate Cancer Development in the Transgenic Adenocarcinoma Mouse Prostate (TRAMP) Model, Which Is Associated with the Induction of Cell Cycle G1 Arrest. Paliyath G, ed. International Journal of Molecular Sciences. 2016;17(2):264. doi:10.3390/ijms17020264. PMCID: PMC4783993.

[iv] Gasco M, Villegas L, Yucra S, Rubio J, Gonzales GF. Dose-response effect of Red Maca (Lepidium meyenii) on benign prostatic hyperplasia induced by testosterone enanthate. Phytomedicine. 2007 Aug;14(7-8):460-4. Epub 2007 Feb 7. PMID: 17289361.

Gonzales C, Leiva-Revilla J, Rubio J, Gasco M, Gonzales GF. Effect of red maca (Lepidium meyenii) on prostate zinc levels in rats with testosterone-induced prostatic hyperplasia. Andrologia. 2012 May;44 Suppl 1:362-9. doi: 10.1111/j.1439-0272.2011.01190.x. Epub 2011 Jul 18. PMID: 21762188.