Maca aus China

Peru vs. China 

Maca aus China

Gesundheits- und Qualitätsbedenken bei Maca aus China: synthetisches Maca, genverändertes Maca, hohe Bodenbelastung und verändertes Aussehen der Wurzeln.

Zusammenfassung:

  • Unterschiede von peruanischem und chinesischem Maca: Maca stammt ursprünglich aus Peru und entfaltet seine höchste Qaulität nur in einer sehr speziellen Region mit einem besonderen Mikroklima innerhalb eines Naturschutzgebiets. Die Anbauregion Yunnan in China ist hingegen in weiten Teilen schwermetallbelastet.
  • Ursachen und Folgen des chinesischen Maca-Hypes seit 2014. Enorme Preisanstiege und Bedrohung der Qualität und langfristigen und nachhaltigen Maca-Wirtschaft. 
  • Haupteinwände gegen chinesisches Maca: China vertreibt synthetischen Maca-Ersatz, zweifelhafte Gesundheitsstandards und möglicherweise verseuchte Böden, Bio-Piraterie und Versuche der Genmanipulation, sehr abweichendes fahles und verwachsenes Aussehen der chinesischen Wurzeln. 
  • Alle wichtigen Stichpunkte dazu wie man Maca von hoher Qualität und Wirksamkeit erkennt finden Sie darüber hinaus ausführlich im Artikel Maca Kaufen dargestellt.

Der Unterschied von peruanischem und chinesischem Maca

Die Ursprünge der Maca-Kultivierung liegen in den peruanischen Hochanden des Bonbon-Plateaus, das nach wie vor nicht nur die Wiege der Maca-Wurzel, sondern auch weltweite Top-Anbauregion für Maca ist. Alleine innerhalb Perus unterscheidet sich die im seltenen niederschlagsreichen Mikroklima des Junín-Sees in über 4000 m Höhe wachsende Planze in Form, Farbe und Mineralstoffgehalt deutlich von allen anderen Gegenden Perus. Dabei spielt vor allem die Anbauhöhe eine entscheidende Rolle, da die Pflanze nur unter schroffem Überlebensdruck ihre wertvollen therapeutischen Qualitäten entfaltet und unterhalb von 3700 m nicht nur keine Wirkung mehr entfaltet, sondern auch kaum noch eine Wurzel ausbildet. In der Tat ist in Peru die Anbauhöhe sogar entscheidend für den Kilogramm-Preis der Wurzel und Maca aus Anbauhöhen von mindestens 4000 m erzielen den höchsten Marktwert.

Unter diesen Bedingungen nun stellt sich die Frage, inwiefern sich die Anbaubedingungen in China überhaupt mit den Anbaubedingungen der peruanischen Hochanden vergleichen lassen, deren qualitativen Spitzengegend sich tatsächlich auf ein einziges Naturreservat beschränkt, das kleiner ist als dis Stadt Berlin. Was also lässt sich hinsichtlich der Qualität der in Teilen hochgradig schwermetallbelasteten Region Yunnan angebauten Maca-Wurzel in Erfahrung bringen?

Der chinesische Maca-Hype und seine Folgen

Seit der Entdeckung der potenzsteigernden Maca-Wurzel kam es in China zu einem regelrechten Maca-Hype, der im Jahr 2014 zu einem großindustriellen Anbau aus Peru importiertem Saatgut der Pflanze auf über 10.000 ha in der chinesischen Provinz Yunnan führte. Die dortigen Anbauhöhen von 4200 m lassen sich zwar mit den Hochanden vergleichen, andere Faktoren sprechen jedoch gegen chinesisches Maca.

Vor allem das Aussehen der Wurzeln ist im Vergleich zu den regelmäßigen peruanischen Wurzeln nachgerade monströs. Dies führte in der Folge dazu, dass chinesische Käufer auf peruanisches Maca bestehen und dieses in ganzen Wurzeln zum sichtbaren Beweis seiner Echtheit einfordern, was chinesische Schmuggler über den peruanischen Markt herzufallen und entgegen den Ausfuhrbestimmungen der peruanischen Regierung, die zum Schutz vor Biopiraterie und zum Schutz der in der Weiterverarbeitungsindustrie beschäftigten Arbeiter lediglich den Export fertig verarbeiteter Maca-Produkte gestattet, säckeweise ganze Wurzeln auszuführen, um sie in hochgradig gewinnbringend an die chinesische Kundschaft weiterzuverkaufen.

Dies führte zu einer Verzehnfachung der Preise auf bis zu 23 € pro Kilo, im Falle des seltenen und aufgrund seiner potenzsteigernden Wirkung besonders begehrten schwarzen Macas kam es sogar zu einem Anstieg auf über 100 € pro Kilo, was einem 25-fachen Preisanstieg entspricht. Derartig lukrative Geschäfte haben peruanische Maca-Bauern dazu veranlasst existierende Verträge mit amerikanischen, japanischen und koreanischen Anbietern aufzukündigen um von dem Geschäft zu profitieren. Eine verständliche Entwicklung, die es peruanischen Kleinbauern unter Umgehung der Zwischenhändler zum Teil gestattete über 120.000 € für eine Ernte zu erwirtschaften, wie der englische Guardian berichtete.[i]

Dies droht nun jedoch die existierenden Strukturen der peruanischen Maca-Wirtschaft zu gefährden und zu einem Boom/Bust-Kreislauf zu führen, der die peruanischen Kleinbauern langfristig ruiniert. Maca wird zwar nach wie vor zumeist in Handarbeit und Bio-Qualität angebaut, die Pflanze bedarf jedoch langer Brachezeiten, da sie eine enorme Menge an Mineralstoffen aus dem Boden zieht. Industrielle Beschleunigungsversuche zur Bedienung einer lukrativen Nachfrage können die über Jahrtausende gewachsenen Strukturen jedoch gefährden. Hinzu kommt seit neuestem Bio-Piraterie und der Versuch der chinesischen Regierung einzelne Gene der Pflanze zu patentieren um den Maca-Markt zu dominieren (die peruanische Regierung ist derzeit mit der Abwehr derartiger Vorstöße beschäftigt).[ii]

Resultat dieser gesamten Entwicklung ist Preischaos auf den Märkten, Lieferengpässe und auch eine langfristige Gefährdung der Maca-Qualität durch die Möglichkeit bei Engpässen mit billigem chinesischen Maca zu strecken – vor allem, wenn es den Chinesen gelingt sich als Zwischenhändler einzuschalten, was erhebliche Gesundheitsbedenken birgt, die im Folgenden erläutert werden sollen.

Schwerwiegende Einwände gegen chinesisches Maca

Mittlerweile bieten über 3700 chinesische Händler Maca-Produkte auf dem Weltmarkt an. Zum Teil handelt es sich dabei um in Hamsterkäufen erworbenes, möglicherweise gestrecktes peruanisches Maca, zum überwiegenden Teil jedoch um chinesisches, in der Provinz Yunnan angebautes Maca. Neben dem unlauteren Geschäftsgebaren sind damit vor allem folgende Gesundheitsrisiken und Qualitätsbedenken verbunden:

  1. Synthetisches Maca: Chinesische Forscher haben sich in den letzten Jahren intensiv mit den einzelnen aktiven Verbindungen der Maca-Wurzel auseinandergesetzt und in Folge synthetische Surrogate dieser Verbindungen produziert, die als Maca-Pulver vermarktet werden. Ein synthetisches Produkt ist jedoch nicht mit dem natürlichen Verbund einer organisch gewachsenen Pflanze vergleichbar. Chinesisches Maca steht aufgrund dieser niederpreisigen Errungenschaft daher grundsätzlich im Verdacht mit Maca-Ersatz gestreckt worden zu sein.
  2. Verseuchte Böden: Die chinesisches Landwirtschaftsbehörde hat jüngst zugegeben, dass 19,4% des chinesischen Ackerlandes hochgradig schwermetallverseucht ist. China gehört überhaupt zu den verseuchtesten Ländern dieser Erde, wobei 82,8% aller nicht biologisch angebauten Nahrungsmittel sogar durch chinesische Gesundheitsstandards fallen.[iii] Hinzu kommt, dass 60% des chinesischen Grundwassers derart verseucht ist, dass es sich nicht länger als Trinkwasser eignet, in Yunnan allein sind es sogar 70%.[iv] So ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich auch in anderen chinesischen Superfoods wie den beliebten Goji-Beeren unzumutbare Blei- und Kadmiumwerte zeigen, in Yunnan kommt darüber hinaus eine Chromverseuchung hinzu.[v] Sogar von den neuerlichen Verordnung hinsichtlich der Reduktion der Luftverschmutzung ist die Region Yunnan ausgeschlossen worden.[vi] Gemessen an derartigen Zuständen ist überhaupt vom Kauf und Verzehr chinesischer Lebensmittel abzuraten.
  3. Bio-Qualität ist nicht gewährleistet: Doch auch sonst die Bio-Qualität wie sie für den traditionellen peruanischen Anbau in Handarbeit typisch ist nicht gewährleistet, da die Chinesen jüngst bereits 7 Patente für genverändertes Maca angemeldet haben.[vii] Chinesisches Maca ist also auch vor Gentechnik-Kontamination nicht gefeit. Doch auch sonst sind gemessen an den Umweltbedingungen in Yunnan die Anbaubedingungen selbst bei angegebenem Bio-Anbau äußerst unklar.
  4. „Frankenstein-Wurzeln“: Und schließlich weist das monströse Aussehen der chinesischen Wurzeln im vergleich zu den peruanischen auf mindere Qualität hin. Bereits in Peru gibt es in Form und Farbe der Wurzeln deutliche regionale Unterschiede, doch nirgendwo sind die Wurzeln derart unförmig wie in China. Auch die Farben sind insgesamt fahler. Sie werden in China auch nicht selten chemisch behandelt um ihre Farbe zu behalten. Zum Vergleich getrocknetes gelbes Maca einmal aus Peru und einmal aus China: 
    Ebenmäßige peruanische   Wurzeln.

    Getrocknete peruanische Wurzeln.

    Unförmige chinesische Wurzeln.

    Getrocknete chinesische Wurzeln.

Fazit:

Von chinesischem Maca ist bis auf Weiteres abzuraten. Seriöse Anbieter geben grundsätzlich die genaue Herkunft ihres Produktes an, d.h. nicht nur, dass es aus peruanischem Bio-Anbau stammt, sondern auch aus welcher Region Perus genau es bezogen wurde, und sollten dies im Idealfall mit einem Zertifikat belegen können. Auffällig billiges bzw. nicht zertifiziertes Macapulver steht in Zukunft im Verdacht mit chinesischem Maca und seinen Ableitungen (synthetisches Maca) kontaminiert zu sein.

Quellen:

[i] https://www.theguardian.com/global-development/2015/feb/09/peru-maca-indigenous-root-china-biopiracy

[ii] http://cms.herbalgram.org/heg/volume11/12December/ChineseDemandForPeruvianMaca.html?ts=1477126836&signature=98c1efb48e2b468d9d7adbf250e6e561

[iii] http://www.naturalnews.com/044950_China_heavy_metals_soils_contamination.html

[iv] http://blogs.plos.org/speakingofmedicine/2011/04/04/meeting-rural-water-and-sanitation-needs-in-yunnan-china/

[v] https://www.chinadialogue.net/article/show/single/en/4493

[vi] http://www.gokunming.com/en/blog/item/3141/china_moves_to_lessen_air_pollution_yunnan_excluded

[vii] https://news.therawfoodworld.com/china-took-maca-2/